Anschlussfinanzierung – wann ist der richtige Zeitpunkt?
Für jeden Immobilienbesitzer, der seine Immobilie bei einer Bank finanziert hat, kommt irgendwann der Zeitpunkt, in dem die Sollzinsbindung endet.
In der Regel bekommt der Darlehensnehmer bereits einige Monate vor Ablauf der Zinsbindung ein Angebot seiner Hausbank, welches er mit einer einfachen Unterschrift annehmen kann. Das Darlehen ist verlängert und der Eigentümer muss sich um nichts mehr kümmern.
Doch ist das der richtige/beste Weg? Sicher nicht!
Bei Banken ist es so wie auch bei Autohäusern, Stromunternehmen oder Mobilfunkanbietern. Neukunden kriegen eine andere Kondition als Bestandskunden. Es gibt Rabatte und Sonderaktionen. Je nachdem worauf die Banken zum Zeitpunkt der Finanzierung gerade ihren Fokus legen. Es ist also einfacher und schneller das Angebot der Hausbank anzunehmen, aber gerade bei den hohen Summen einer Baufinanzierung lohnt es sich, Konditionen und Angebote miteinander zu vergleichen. Und da die meisten Unterlagen ja bereits in Deinem Besitz sind, ist auch die Abwicklung bei der Umfinanzierung zu einer anderen Bank sehr unkompliziert.
Die Zinsen sind in den vergangenen Jahren drastisch gesunken und befinden sich (trotz kleinerer Steigerungen) weiterhin auf einem historischen Tief. Dass die Zinsen wieder steigen, darüber sind sich alle Experten einig. Aber wann genau steigen die Zinsen und wie hoch?
Auf diese Fragen können wir auch keine Antwort geben, aber wir haben einen Tipp, wie Du mit hoher Wahrscheinlichkeit einen sehr guten Zinssatz erwischen kannst. Du musst mit der Anschlussfinanzierung nicht bis zum letzten Tag oder bis zum Angebot der Hausbank warten und Dich somit Deinem „Zins-Schicksal“ ergeben.
Forward-Darlehen
Mittels eines Forward-Darlehens kannst Du Dir die heute günstigen Zinsen auch schon heute sichern (bis zu 60 Monate vor Ablauf der Zinsbindung). Klingt verlockend, ist es auch.
Allerdings nehmen die Banken einen Zinsaufschlag für jeden Monat, in dem Du vor eigentlichem Ablauf einen neuen Vertrag unterschreibst. Der Aufschlag ist (speziell bis zu 24 Monate vor Ablauf) nicht besonders hoch, aber so hast Du eine kluge Möglichkeit, dem Risiko steigender Zinsen aus dem Weg zu gehen.
Und wann ist jetzt der richtige Zeitpunkt?
Wie lange kannst Du warten (und somit den Zinsaufschlag vermeiden) ohne das Zinssteigerungen die Ersparnis wieder ausgleicht?
Hierfür machen wir Dir ein Angebot:
Gib uns Deine Daten in einem kurzen Telefonat oder via Mail. Wir benötigen nicht viele Angaben, nutzen diese aber nun, um Dir monatlich eine aktuelle Berechnung zukommen zu lassen. Du kannst dann ganz flexibel und kurzfristig entscheiden, wann Du ein Angebot annehmen möchtest. Natürlich vergleichen wir auch hier monatlich die Angebote von mehr als 400 Banken. So kannst Du sichergehen, dass Du immer auf dem aktuellen Stand der Dinge bist.
Einige Banken bieten Forward-Darlehen bereits fünf Jahre vor Ablauf der bestehenden Finanzierung an. Entsprechend hoch sind dann auch die Zinsaufschläge. Wir empfehlen frühestens 36 Monate vorher zu beginnen. Zinsaufschlag und Zinsänderungsrisiko halten sich ab diesem Zeitpunkt in der Waage. Mit jedem Monat kippt die Waage nun zu Deinen Gunsten.
Wann kann ich eine Anschlussfinanzierung machen?
Natürlich zum Zeitpunkt des Sollzinsbindungsendes. Zu diesem Zeitpunkt hast Du wieder alle Möglichkeiten, die Rahmenbedingungen des Darlehens nach Deinen Wünschen zu gestalten. Schließlich haben sich in den vergangenen Jahren Deine persönlichen Rahmenbedingungen auch verändert. Dein Gehalt, Deine Lebensumstände, Deine Ausgaben, teure oder weniger teure Hobbys etc.
Du kannst Dir also beim neuen Vertrag überlegen, wie hoch Deine neue Rate sein soll, ob Du Sondertilgungen leisten möchtest und für wie lange Du Dich dieses Mal binden möchtest. Hast Du in den vergangenen Jahren etwas angespart, kannst Du zu diesem Zeitpunkt auch eine Tilgung in beliebiger Höhe vornehmen.
Darlehen mit längerer Laufzeit
Im Übrigen können Darlehen, die eine Laufzeit von mehr als zehn Jahren haben, bereits frühzeitig und ohne Nachteile gekündigt werden. Klassischerweise handelt es sich hierbei um Finanzierungen mit einer 15-jährigen Zinsbindung. Diese Verträge haben häufig einen (im Vergleich zum heutigen Niveau) hohen Sollzins. Die Verträge können mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten nach zehn Jahren gekündigt werden (so sieht es der Gesetzgeber im BGB vor). Nachteile für Dich entstehen dabei nicht.
Die Bank muss Dich aus dem Vertrag entlassen und Du kannst Dir einen neuen Finanzierungspartner suchen. Natürlich kannst Du auch bei der gleichen Bank bleiben. Egal wofür Du Dich entscheidest.
Den Vorteil „Zeit“ solltest Du auf jeden Fall nutzen und Dich frühzeitig um eine Anschlussfinanzierung kümmern.